Simon Willi, Gemeindepräsident Lantsch/Lenz (links) und Patrick Brunold, Leiter Bevölkerungsschutz beim Amt für Militär und Zivilschutz nehmen erste Notrufsäule in Lantsch/Lenz in Betrieb. Bild: Vinavant AG

Erste Notrufsäulen in Graubünden in Betrieb genommen

Das Amt für Militär und Zivilschutz Graubünden hat in Zusammenarbeit mit der Kantonspolizei Graubünden innovative Notrufsäulen entwickelt. Sie bieten im Falle von Stromausfällen eine zuverlässige Kommunikationsmöglichkeit und erhöhen die Erreichbarkeit der Einsatzkräfte. Erste Gemeinden nehmen die Notrufsäulen nun in Betrieb.

«Bei einem Stromausfall fallen die Telekommunikationsmittel rasch aus, sodass die Bevölkerung keine Möglichkeit mehr hat, die Polizei, die Feuerwehr oder die Sanität selbst zu alarmieren. Eine Alarmierung wäre einzig mit den Polycom-Funkgeräten des Gemeindepersonals möglich und setzt voraus, dass der Notfalltreffpunkt mit Personal besetzt wird,» so Patrick Brunold, Leiter Bevölkerungsschutz beim Amt für Militär und Zivilschutz Graubünden. Damit die Bevölkerung fortan jederzeit und stromunabhängig die Einsatzzentrale der Kantonspolizei Graubünden kontaktieren kann, haben bisher zehn Gemeinden insgesamt 22 Notrufsäulen angeschafft. Die erste Notrufsäule wurde kürzlich in Lantsch/Lenz in Betrieb genommen.

Die Notrufsäulen sind eine Weiterentwicklung der Notfalltreffpunkte. Seit Februar 2023 steht in jeder Gemeinde im Kanton mindestens ein Notfalltreffpunkt für die Bevölkerung zur Verfügung. Der Notfalltreffpunkt wird bei Bedarf eingerichtet und dient als Anlaufstelle bei nicht funktionierenden Kommunikationsmitteln im Fall von Katastrophen und Notlagen. Betrieben werden die Treffpunkte primär, falls Kommunikationskanäle wie Telefonnetze wegen einer Strommangellage oder eines Stromblackouts ausfallen sollten. Sie befinden sich in der Regel in öffentlichen Gebäuden wie Schulhäusern, Turn- oder Mehrzweckhallen, Gemeindehäusern, Werkhöfen, Bahnhöfen, und so weiter und sind mit einer entsprechenden Tafel gekennzeichnet. Derzeit sind keine Notfalltreffpunkte in Betrieb – sie werden nur im Ereignisfall betrieben.

Für eine bessere Erreichbarkeit der Einsatzkräfte bei einem möglichen Stromausfall

Notrufsäulen verfügen über ein integriertes Polycom-Funkgerät. Weil sie batteriegestützt sind, funktioniert die Alarmierung auch ohne Strom über mehrere Stunden. Das Amt für Militär und Zivilschutz Graubünden hat die Notrufsäulen in Zusammenarbeit mit der Kantonspolizei Graubünden entwickelt. Um eine möglichst flächendeckende Abdeckung anzustreben, steht das kantonale Amt mit weiteren Gemeinden in Kontakt. Inzwischen führen weitere Kantone die Notrufsäulen ein, um die Erreichbarkeit der Einsatzkräfte bei einem Stromausfall zu erhöhen.

Ergänzende Informationen und eine aktuelle Übersicht über die Notfalltreffpunkte in Graubünden befinden sich unter bevoelkerungsschutz.gr.ch oder www.notfalltreffpunkt.ch.

Tele Südostschweiz, Beitrag vom 10.05.2024

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