Daniel Camenisch, Gesamtprojektleiter für den Gastauftritt des Kantons Graubünden. Bild: Susanne Turra, büwo

Olma 2022 – im Gespräch mit Daniel Camenisch

Er hat es im Blut. Das Organisieren. Das Konzipieren. Das Machen. Und er mag die Herausforderung. Die Komplexität. Die Anspannung. Daniel Camenisch. Marketingleiter und Krisenkommunikator. Seit drei Jahren Inhaber der Vinavant AG, Agentur für Marketing und Kommunikation aus Graubünden. Und momentan Gesamtprojektleiter und Hauptverantwortlicher für den Gastauftritt von Graubünden an der diesjährigen Olma. «Das meiste sollte im Trockenen sein», betont Daniel Camenisch kürzlich im Medienhaus in Chur. «Jetzt muss es von selbst laufen.» Was aufgegleist ist, kommt zum Tragen. Und das ist eine ganze Menge. Eines gleich vorab: Mit Christian Klucker, Andy Kollegger, Christian Parli, Daniel Huber und Martin Renner hat der Organisator ein grossartiges Team an seiner Seite. Alles Teilprojektleiter. Alles Spezialisten auf ihrem Gebiet. Das möchte der Hauptverantwortliche an dieser Stelle betont haben.

Daniel Camenisch trinkt einen Schluck Kaffee und blickt zurück. Damals, im Februar 2021, mitten in der Pandemie, lädt der Kanton Agenturen zu einem Wettbewerb ein. Wie könnte der Gastauftritt an der grössten Volksmesse der Schweiz konzipiert werden? Daniel Camenisch lässt sich nicht zweimal bitten. Er bewirbt sich mit seiner Agentur. Er skizziert ein erstes Grobkonzept. Entwickelt ein konkretes Konzept. Und bekommt den Zuschlag. Jetzt geht es an die Umsetzung. Die Teilprojektleiter verfeinern das Projekt. Passen es an. Entwickeln es weiter. Das ist eine Herausforderung. Sind alle Themen abgedeckt? Sind alle Regionen eingebunden? Haufenweise Ansprüche. Es ist ein spezielles Projekt. Ein öffentliches Projekt. Ein politisches Projekt. Da stehen viele Erwartungen im Raum. Geplant wird ohne Pandemie-Einschränkungen. Trotzdem. Die Pandemie bleibt im Hinterkopf. Je nachdem muss wieder abgespeckt werden. Auch der Eins-zu-Eins-Vergleich zum letzten Jahr fällt weg. Wegen Corona muss die Olma im 2021 mit Einschränkungen durchgeführt werden. Ohne Umzug. Das erschwert das Ganze. Dennoch. Daniel Camenisch bringt Erfahrungen mit. Und viel Leidenschaft. «Nach den vergangenen Krisen können wir endlich wieder ein schönes und fröhliches Projekt realisieren», freut er sich. «Hier geht es für einmal nicht um Verbote. Hier darf gefeiert werden.» Das motiviert.

So oder so. Daniel Camenisch ist fasziniert von der Eventorganisation. «Ich mag die Zusammenhänge. Die Schnittstellen. Das Treiben hinter den Kulissen», erzählt er. «Hier bewegen wir uns zwischen Vorgaben. Manchmal hat man mehr freien Gestaltungsraum. Manchmal weniger.» Volle Gestaltungsfreiheit geniessen er und sein Team beim Aufbau der Erlebniswelt Graubünden. «Hier haben wir eine 900 Quadratmeter grosse leere Halle», so der Gesamtprojektleiter. «Die muss oder darf gefüllt werden.» Denn sie ist das grosse Schaufenster zu Graubünden. Und da haben sich die Verantwortlichen etwas einfallen lassen. «Im Zentrum steht der Dorfbrunnen», verrät Daniel Camenisch. «Er ist das Herz. Der Kern. Hier trifft man sich. Hier verweilt man. Unterhält sich. Entspannt oder handelt.» Der Brunnen im Dorf hat eine lange Geschichte. Eine wichtige Funktion. Und es ist ein einzigartiger Brunnen an der Olma. Einer aus Holz, Stein und Wasser. Den drei dominanten Elementen in Graubünden. Dorfbrunnen. Dorfplatz. Dorfmarkt. Persönlichkeiten. Gesichter. Geschichten. Die vier Jahreszeiten mit allen Sinnen entdecken. Das ist in der Erlebniswelt Graubünden möglich. Eine Halle, in der täglich rund 20 000 Besucherinnen und Besucher erwartet werden.

«Wir möchten den Kanton präsentieren und repräsentieren», erzählt Daniel Camenisch weiter. «Und es ist uns ein Anliegen, die Menschen miteinzubeziehen. Sie teilhaben lassen. Das Miteinander stärken.» So soll mit Charme und Witz, und auch ein bisschen frech durch das Programm geführt werden. Humorvoll, dennoch ernst und seriös. In diesem Sinne gestaltet sich auch das Motto. Es zeigt die Vielfältigkeit des Kantons auf. Seine Vielseitigkeit. Tradition. Innovation. Und die Dreisprachigkeit. «Simplamain da nar!» «Davvero pazzesco!» «Aifach gspunna!» Eine Wortspielerei. In Mundart. Wer die Worte trennt, merkt es schnell. «Aifach» zeigt sich traditionell. «Gspunna» zeigt sich innovativ. Kreativ. Auch hier.

Daniel Camenisch schaut auf die Uhr. Die Pflicht ruft. «Man kann vieles richtig machen. Und man kann vieles falsch machen», gibt er zu bedenken. «Ich freue mich, zu sehen, was wir die letzten eineinhalb Jahre auf die Beine gestellt haben.» Ziel ist, dass im Vorfeld alles so gut konzipiert und geplant ist, dass der Anlass später von selbst läuft. Zurücklehnen. Und geniessen.

Das wird Daniel Camenisch tun. Vor Ort. In St. Gallen. Seine Vorfreude steigt. «Man bekommt nur alle 20 Jahre die Möglichkeit, ein solches Konzept zu entwickeln», schliesst er. «Es ist und bleibt eine einmalige Sache.»

Der Beitrag von Susanne Turra ist in der Bünder Woche vom 12. Oktober 2022 erschienen.

Weitere Informationen und das detaillierte Bündner Programm: olma22.gr.ch

Der Gastauftritt an der OLMA 2022 wird unter der Gesamtleitung von Regierungspräsident Marcus Caduff und operativ durch eine breit abgestützte Projektgruppe unter der Leitung von Daniel Camenisch, Vinavant AG, umgesetzt.

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